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- Artikel-Nr.: 8067840
- ISBN: 9783406697685
- Verlag: C.H. Beck, München
- Auflage: 1. Auflage 2016
- Erscheinungsdatum: 10.10.2016
- Umfang: 588 Seiten
- Einbandart: kartoniert
Produktinformationen "Die Akte Rosenburg"
Autor / Hrsg.: | |
Produkttyp: | Roman / Sachbuch |
Als das Bundesministerium der Justiz 1949 seine Arbeit aufnahm, kam es zu ganz erheblichen personellen und politischen Verflechtungen mit dem "Dritten Reich“. Dass Juristen, die eine stark belastete NS-Vergangenheit hatten, in der Behörde Dienst taten, wurde nicht als problematisch empfunden. Dieses grundlegende Werk zeigt, wer alles im Ministerium unterkam und welchen Einfluss das auf die Rechtspraxis hatte – nicht zuletzt bei der Strafverfolgung von NS-Tätern.
Die "Rosenburg“ in Bonn war von der Gründung der Bundesrepublik bis 1973 der Sitz des Bundesministeriums der Justiz. 2012 setzte das Ministerium eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission ein, die den Umgang der Behörde mit der NS-Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik erforschen sollte. Zu diesem Zweck erhielt die Kommission uneingeschränkten Aktenzugang.
Dieses Buch präsentiert ihre Ergebnisse. Zum "Geist der Rosenburg“, so zeigt die Studie, trugen maßgeblich Beamte und Mitarbeiter bei, die zuvor im Reichsjustizministerium, bei Sondergerichten und als Wehrrichter tätig gewesen waren. Ihre Karrieren vor und nach 1945 zeichnet die Kommission ebenso nach wie die Belastungen, die dies für das Ministerium und den Inhalt seiner Politik darstellte. So wird unter anderem gezeigt, welche zentrale Rolle das Ministerium spielte, als 1968 Zehntausende von Strafverfahren gegen NS-Täter eingestellt wurden.
Aus dem Inhalt:
Einleitung
Das Rosenburg-Projekt - Untersuchungsgegenstände und Arbeitsweise
der Kommission - Die Rolle der Justiz in der NS-Zeit und in der
Bundesrepublik - Das Bundesministerium der Justiz - Amnestie und
Verjährung - Die Taten und ihre Täter
ERSTER TEIL
GRÜNDUNG, AUFBAU UND ENTWICKLUNG
- I. Justiz unter der Besatzungsherrschaft
- . D1ie Gesetzgebung der Alliierten
- 2. Der Nürnberger Juristenprozess
- 3. Das Problem der Entnazifizierung
- 4. Die Landesjustizverwaltungen
- II. Der Aufbau des BMJ 1949 - 1953
- 1. Die Gründungsväter: Thomas Dehler und Walter Strauß
- 2. Das Bundesministerium der Justiz: Neubeginn oder Kontinuität?
- 3. Kennzeichen der Personalpolitik
- 4. Der Artikel 131: Schlussstrich-Mentalität im Öffentlichen Dienst
- III. Der "Geist der Rosenburg"
- 1. Die Schatten der Vergangenheit
- 2. Die Zentrale Rechtsschutzstelle: Eine "Geheimabteilung" des BMJ?
- 3. Das Bundesjustizministerium im Wandel
ZWEITER TEIL
ABTEILUNGEN UND SACHFRAGEN
- I. Die allgemeine Personalentwicklung 1949 - 1973
- 1. Auswertung der Personaldatenbank
- 2. Der weitere Geschäftsbereich des BMJ: Der Bundesgerichtshof
- 3. Der Geschäftsbereich des BMJ: Der Generalbundesanwalt
- 4. Das Bundesverfassungsgericht
- II. Abteilungen und Karrieren im BMJ
- 1. Die Abteilung I: Bürgerliches Recht
- 2. Die Abteilung II: Strafrecht
- 3. Die Abteilung III: Wirtschaftsrecht
- 4. Die Abteilung IV: Öffentliches Recht
- III. Das NS-Erbe und die Gesetzgebung in der Bundesrepublik
- 1. Die Strafrechtsreform
- 2. Das Staatsschutzstrafrecht nach 1949
- 3. Die Reform des Jugendstrafrechts
- 4. Die "kalte Amnestie": Parlamentarische Panne oder perfider Plan?
- 5. Streng geheim: Das V-Buch
- 6. Die Aufhebung der Erbgesundheitsurteile
- 7. Die Wehrstrafgerichtsbarkeit: Verbotene Pläne alter Wehrmachtrichter
Schlussbetrachtungen