Zahl des Monats aus dem Soldan Institut: 20

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20 Prozent der Jura-Studienanfänger nehmen mittlerweile ihr Studium im Fach Wirtschaftsrecht und nicht im Fach Rechtswissenschaft auf. Im bislang letzten statistisch erfassten Jahr (2018) kamen auf 27.261 Studienanfänger im Fach Rechtswissenschaft bereits 6.802 Erstsemester im Fach Wirtschaftsrecht. Überwiegend wird das Fach Wirtschaftsrecht in Bachelor- und Masterstudiengängen an Fachhochschulen studiert. Aber auch immer mehr Universitäten bieten Studiengänge im Wirtschaftsrecht an. Seit der Jahrtausendwende hat deshalb die Zahl der Studierenden in Studiengängen, die nicht auf den Erwerb der traditionellen „volljuristischen“ Qualifikation zielen, stark zugenommen. „In Zeiten einer in allen klassischen juristischen Berufen festzustellenden Nachwuchskrise müssen Prognosen zur Zahl der künftigen Absolventen der Juristenausbildung berücksichtigen, dass die absolut nach wie vor hohe Zahl der Jurastudenten deutlich differenzierter zu betrachten ist als noch vor 15 oder 20 Jahren“, ordnet Prof. Dr. Matthias Kilian, Direktor des Soldan Instituts, diese Zahlen ein. „Ein Mosaikstein der Nachwuchskrise ist, dass sich immer mehr Schulabgänger gegen das traditionelle Jurastudium und für juristische Bachelor- und Masterstudiengänge entscheiden. Die Gründe hierfür sollten dringend untersucht werden.“

Hintergrundinformation: Jurastudenten verteilen sich in der Fächergruppe Rechtswissenschaften auf die Fächer Rechtswissenschaft und Wirtschaftsrecht. Beide Fächer können sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen studiert werden. Nur ein Studium des Fachs Rechtswissenschaft an einer Universität zielt auf den Erwerb der Befähigung zum Richteramt, die Voraussetzung für eine Berufstätigkeit als Richter, Staatsanwalt, Rechtsanwalt, Notar oder Verwaltungsjurist im höheren Dienst ist.