Berliner Start-up bietet professionelle Unterstützung bei Visa-Anträgen

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Jährlich werden in Europa mehr als 20 Millionen Visa-Anträge gestellt – und es werden noch mehr werden aufgrund der fortschreitenden Globalisierung der Arbeitsmärkte und der
wachsenden Migration. Zugleich werden viele Anträge abgelehnt, weil der Prozess so kompliziert ist. Ein Start-up aus Berlin bietet den Antragstellern jetzt professionelle Hilfe. Andreas Kopysov hat das Unternehmen Visaright im Herbst 2018 gegründet. Kopysov hat viele Jahre im Auswärtigen Amt und an verschiedenen Auslandsvertretungen gearbeitet und ist daher mit der Materie bestens vertraut. Er weiß, wo die Tücken liegen und wie der Prozess professionell gemanagt werden muss, um erfolgreich zu sein. Seit Anfang 2019 ist nun Visaright auf dem Markt aktiv. Das Unternehmen beschäftigt sieben Mitarbeiter, davon zwei selbständige Software-Entwickler. Es wird unterstützt von Business Angeln und bekannten Experten aus der Legal Tech Szene. Dazu gehört Philipp von Bülow, der auch Berater und Gesellschafter von Visaright ist.

„Ob Fachkräfte, Studierende, Freiberufler oder Au-pairs, sämtliche Personen, die für die EU-Einreise ein Visum benötigen, profitieren von unserem Produkt“, erklärt Michael Wittstock, Chief Operating Officer von Visaright. „Darüber hinaus bieten wir einen umfassenden Service für Unternehmen und Organisationen, die Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutieren wollen“. Dabei ist der Anspruch des Unternehmens, den Visa-Prozess weitestgehend digital abzubilden und zugleich enorm zu beschleunigen. So prüft zum Beispiel die Software anhand einiger Eckdaten gleich am Anfang, ob die bestimmte Person überhaupt berechtigt ist, ein Arbeitsvisum zu erhalten.

Der Service von Visaright kostet 499 Euro und liegt zum Teil deutlich über dem Preis manch anderer Anbieter. Wittstock erklärt das so: „Wir bieten ein Komplett-Paket, das sich vorwiegend an Unternehmens-Kunden richtet und sich vor allem durch die integrierten anwaltlichen Leistungen auszeichnet, die sonst deutlich teurer sind. Anders als gewöhnliche Relocation-Agencies und Visa-Agenturen, legen wir hohen Wert auf die Zusammenarbeit mit qualifizierten Partneranwälten und können unseren Kunden somit einen juristisch hochwertigeren Service anbieten.“ Seinen Worten zufolge würden sich die Gebühren bei traditionellen Relocation-Agencies meist nach dem Gehalt der Antragsteller richten und
könnten deshalb schnell einen vierstelligen Betrag erreichen. Zudem seien sie nur an einzelne Leistungen geknüpft. Für einfache Fälle soll es bei Visaright künftig aber auch günstigere Angebote geben. Zudem erhält der Kunde sein Geld zurück, wenn der
Visumsantrag nicht erfolgreich sein sollte.

„Seit Anfang des Jahres konnten wir bereits mehrere dutzend Fälle erfolgreich abwickeln. Dabei haben wir uns bislang ausschließlich auf eine begrenzte Zahl von Anfragen aus dem B2B-Geschäft und von ausländischen Fachkräften konzentriert, um das Geschäftsmodell und die internen Prozesse zu testen“, berichtet Wittstock. Sukzessive will Visaright seine Leistungen weiter ausbauen. „Wir arbeiten zusätzlich an Produktangeboten für Visa-Remonstrationen und weiteren juristischen Schritten, die wir in Kooperation mit unseren Partneranwälten zum garantierten Festpreis abwickeln werden“, ergänzt Wittstock. Darüber hinaus will das Unternehmen auch mit anderen Dienstleistern, zum Beispiel Versicherungen oder Arbeitsplatzvermittlungen, zusammenarbeiten und auf diese Weise seinen Service erweitern. So ist zum Beispiel geplant, Neuzugezogene bei der Erledigung von Formalitäten, etwa bei der Wohnungsanmeldung zu unterstützen oder Übersetzungsdienste
anzubieten. Selbstverständlich sollen auch alle diese weiteren Services zum größten Teil digital ablaufen.