„Bei der Wahl der passenden Datenbank kommt es zuerst auf die Inhalte an“

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Christian Rekop leitet die Abteilung Online-Datenbanken bei Soldan

Online-Datenbanken sind für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer heute längst ein unverzichtbares Arbeitsmittel. Doch die Wahl der passenden Steuerrechtsdatenbank ist nicht leicht, weil das Angebot groß und oftmals auch unübersichtlich ist. Um den Nutzern die Entscheidung zu erleichtern, hat Christian Rekop, Leiter der Abteilung Online-Datenbanken bei Soldan, eine aktuelle E-Broschüre zu diesem Thema verfasst. Darin vergleicht er führende
Steuerrechtsdatenbanken miteinander und stellt ihre Vorzüge, aber auch ihre Schwächen dar. Die Broschüre steht hier zum Download bereit.

Worauf sollten Nutzer bei der Wahl der passenden Steuerrechtsdatenbank besonders achten?

Christian Rekop: Es kommt vor allem auf die Inhalte an. Sie sind das wichtigste Entscheidungskriterium. Allerdings wird keine Steuerkanzlei ihren gesamten Fachinformationsbedarf über ein einziges Modul abdecken können. Den EStGKommentar von Schmidt, um ein Beispiel zu nennen, gibt es nur bei beck-online und dort auch nur in zwei Modulen. Allerdings kooperieren immer mehr Anbieter miteinander. Das erhöht die Auswahl und die Chance, die gewünschten Inhalte über eine Nutzeroberfläche abrufen zu können. Gleichzeitig werden die Angebote aber auch unübersichtlicher. Die Nutzer müssen also genau überlegen, wie sie ihren Bedarf an Fachinformationen in der Kanzlei möglichst günstig abdecken können. Das ist eine komplexe Aufgabe.

In der E-Broschüre haben Sie verschiedene Steuerrechtsdatenbanken miteinander verglichen. Zu welchen Ergebnissen sind Sie gekommen?

Wie gesagt, die eine allumfassende Datenbank existiert nicht. Meine Gegenüberstellung zeigt, dass jedes Produkt seine Stärken, aber auch kleine Schwächen hat. Etablierte Kommentare und Handbücher sind zum Beispiel umfassend in den Angeboten von beck-online, juris, den Handelsblatt Fachmedien (Owlit), Otto Schmidt und Stollfuss zu finden. Für Fachzeitschriften kommt neben den eben genannten auch NWB dazu. Umfangreiche Arbeitshilfen bieten vor allem Haufe und NWB. Die Stotax-Arbeitshilfen gibt es bei Stotax-First und in den Oberflächen
bei Stollfuss, juris und Owlit. Neben den Inhalten habe ich auch die Vertragslaufzeiten sowie die Technik und Bedienbarkeit miteinander verglichen.

Gibt es denn spürbare Unterschiede bei der Technik und Bedienbarkeit der Datenbanken?

Ja, es gibt sogar große Unterschiede. Juris und beck-online haben ihre Datenbanken für die juristische Arbeitsweise und das Vokabular sensibilisiert. Die Programme erkennen beispielsweise die juristische Zitierweise und führen dann direkt zum Dokument. Diese Treffergenauigkeit ist angenehm, weil sie die Recherche erleichtert. Gleichwohl sollte das Handling bei der Suche nach einer passenden Steuerdatenbank erst an zweiter Stelle stehen.

Wie wichtig sind Archivierungsmöglichkeiten bei einer Datenbank?

Für das Wissensmanagement in der Kanzlei ist es vorteilhaft, wenn recherchierte Informationen nicht nur einmal in einem Schriftsatz verwendet werden, sondern auch in der Sphäre der Kanzlei abgespeichert werden. So können alle Kanzleimitglieder stets auf die Information zurückgreifen. Hinzu kommt, dass die Nutzer unter Umständen die Fundstellen mit Notizen versehen möchten, die möglicherweise sensible Daten enthalten können. Aus diesem Grund ist es ebenfalls wichtig, dass sich die archivierten Informationen sicher vor dem Zugriff unbefugter Dritter in der Sphäre der Kanzlei befinden.

Wie ist die Archivierung von Inhalten der Datenbanken überhaupt geregelt?

Das ist unterschiedlich und ergibt sich aus den Nutzungsbedingungen. Einige Datenbankhersteller erlauben dem Nutzer eine sehr weitgehende Archivierung. Einige begrenzen aber auch die Dokumentenanzahl für Fall, Vorgang oder Akte.

Welche Hilfestellung bietet Soldan als Kanzleispezialist seinen Kunden bei der Auswahl der passenden Datenbank?

Mit unserem kostenlosen „Fachmediencheck“ bieten wir unseren Kunden einen besonderen Service. Unsere Kanzleimanagementberater nehmen vor Ort den Bestand an Fachliteratur auf. Darüber hinaus kommt es auch auf die Tätigkeitsschwerpunkte der Kanzlei und die Zahl der Berufsträger an, die auf die Datenbanken zugreifen sollen. Auf der Grundlage dieser Parameter geben wir unsere Empfehlungen, mit welchen Datenbanken die Kanzlei unter Kosten-Nutzen-Erwägungen am besten aufgehoben ist. Diese Hilfestellung wird von den Kanzleien gern in Anspruch genommen.