Generalisten sind ein Auslaufmodell

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Der Wandel auf dem Rechtsberatungsmarkt spiegelt sich in der Alterstruktur der deutschen Anwaltschaft wider. So sind in generalistisch ausgerichteten Kanzleien die Berufsträger mit 53 Jahren etwas älter als der Durchschnitt, der bei 50 Jahren liegt. Gleiches gilt für Einzelanwälte. Die jüngeren Kollegen arbeiten hingegen lieber in überörtlichen Sozietäten. Dort liegt das Durchschnittsalter bei 46 Jahren. Das geht aus der jüngsten Untersuchung des Soldan Instituts hervor, für die rund 1.600  Berufsträger befragt wurden. „Die Zahlen belegen den Trend einer immer stärkeren fachlichen Spezialisierung und Fokussierung der Kanzleien. Generalistisch ausgerichtete Kanzleien werden perspektivisch an Bedeutung verlieren, wenn diese Anwälte nach und  nach in den Ruhestand treten“, stellt Prof. Dr. Matthias Kilian, Direktor des Soldan Instituts fest.

Gleichzeitig wird die Anwaltschaft zunehmend weiblicher. Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Anwältinnen bei 45 Jahren, bei den männlichen Kollegen bei 52 Jahren. „Dies erklärt sich mit dem kontinuierlich steigenden Frauenanteil unter den neu zugelassenen Rechtsanwältinnen und -anwälten“, so Kilian.

Differenziert nach Rechtsgebieten finden sich die ältesten Berufsträger unter denjenigen, die ihren Schwerpunkt im Erbrecht  haben, gefolgt von jenen mit dem Schwerpunkt Bilanz- und Steuerrecht, Gesellschaftsrecht, Bau- und Architektenrecht, Familienrecht oder Verwaltungsrecht. Hingegen sind bei den Anwälten, die im Insolvenzrecht tätig sind, 71 Prozent unter 50 Jahre. Viele jüngere Berufsträger gibt es ebenfalls auf den Gebieten Geistiges Eigentum, Medizin- oder Wirtschaftsverwaltungsrecht.

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Über das Soldan Institut
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Das Soldan Institut wurde 2002 als unabhängige Forschungseinrichtung gegründet. Ziel des von einem gemeinnützigen Verein getragenen Instituts ist die Erforschung der Strukturentwicklung der Anwaltschaft und der sich hieraus ergebenden Bedingungen für eine erfolgreiche und zukunftsorientierte Tätigkeit von Anwaltskanzleien. Das Institut betreibt eigene empirische Anwaltsforschung, deren Ergebnisse Rechtsanwälten, Institutionen der deutschen Anwaltschaft, politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Der gemeinnützige Trägerverein des Instituts wird von der Hans Soldan Stiftung, dem Deutschen Anwaltverein, der Bundesrechtsanwaltskammer und Wolters Kluwer Deutschland unterstützt. Der Institutsdirektor, Prof. Dr. Matthias Kilian, ist Inhaber einer Professur u.a. für Anwaltsrecht und anwaltsorientierte Juristenausbildung der Universität zu Köln.