Die Digitalisierung wird die Rechtsberatung grundlegend verändern. Mit den damit verbundenen Herausforderungen für Kanzleien und Unternehmen beschäftigen sich in dem folgenden Gastbeitrag Tina Schulz, Leiterin Rechtsanwaltsmarkt – Software, Fachwissen, Service, DATEV eG und Martin Krämer, Leiter Service & Produkte, DATEV eG, in seinem Vortrag auf dem Anwaltszukunftskongress, der am 8. und 9. September in Düsseldorf stattfindet.
Künstliche Intelligenz, Digitale Transformation und Legal Tech – diesen Schlagworten begegnen wir heute bald täglich. Vor allem die Digitale Transformation, veränderte Geschäftsmodelle und neue Technologien rund um Legal Tech werden als „Game Changer“ für den anwaltlichen Berufsstand genannt. Aber sind es bei näherer Betrachtung nicht doch einfach nur Modebegriffe und kurzzeitige Übertreibungen? Oder wird es tatsächlich so disruptiv – wie vielfach von den Experten der Branche postuliert?
Tatsache ist, dass die Verbreitungsgeschwindigkeit von neuen Technologien rasant zunimmt. Das hat auch der damalige Marktführer Nokia zu spüren bekommen, als der US Hersteller Apple mit seinem iPhone innerhalb weniger Monate den Markt grundlegend verändert hat. NOKIA beginnt jetzt, viele Jahre später, langsam wieder Fuß zu fassen im hart umworbenen Smartphone-Markt.
Mit der Digitalisierung die Kanzlei zukunftssicher machen
Elektronischer Rechtsverkehr, e-Akte, e-Justice, besonderes elektronisches Anwaltspostfach (beA) und elektronische Recherchedatenbanken: All diese Entwicklungen zeigen, dass die Zukunft der Justiz und damit auch der Rechtsanwälte geradewegs in die digitale Welt führt.
Verschärfend kommt eine neue Erwartungshaltung der Mandanten dazu. Sie wollen ausgezeichneten Service, manchmal auch für weniger Geld. Deshalb müssen sich die Kanzleien zügig auf die neuen Markterfordernisse einstellen: schnelle Fallbearbeitung, „online“ verfügbar sein und ein transparentes Angebot für die Mandanten schnüren.
Folgende Fragen sollte sich jede Kanzlei dringend stellen: Welche – auch juristische – Arbeit kann zukünftig digital bzw. automatisiert abgewickelt werden? Und in welcher Reihenfolge tragen Digitalisierungsprojekte am meisten zum Kanzlei-Erfolg bei?
Kanzleien sollten sich darauf einstellen, dass sie nicht alle Prozesse auf einen Schlag umstellen und digitalisieren können. Die Digitalisierung erfordert eine aktive und kontinuierliche Auseinandersetzung mit ihren Möglichkeiten und Auswirkungen. Erst auf dieser Basis können und müssen die relevanten Schritte sinnvoll geplant und eingeleitet werden.
Unsere Empfehlung: Warten Sie nicht länger! Nehmen Sie die ohnehin schon vor Ihnen liegenden Themen wie beA und den kommenden verpflichtenden elektronischen Rechtsverkehr als Anlass, um noch bestehende papierbasierte Prozesse in der Kanzlei jetzt digital zu gestalten.
Nehmen Sie die digitalen Möglichkeiten als Chance, aktuelle, häufig papiergebundene Arbeitsweisen zu überdenken. Ebenso sollte Ihr Leistungsangebot auf den Prüfstand kommen. IT-Lösungen unterstützen Sie dabei, die notwendigen Schritte in Richtung Legal Tech zu gehen. Denn so viel ist sicher: Was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert werden. Gehen Sie jetzt Ihren Weg in die digitale Welt.