„Digitalisierung ist eine Querschnittsaufgabe“

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Ralph Vonderstein (li.), Geschäftsführer von Wolters Kluwer Deutschland und Soldan-Geschäftsführer René Dreske bei ihrer Eröffnungsrede auf dem Anwaltszukunftskongress 2016

Die Digitalisierung wird den Rechtsberatungsmarkt einschneidend verändern. Automatisierung, Big Data und künstliche Intelligenz werden eine immer größere Rolle spielen. Themen wie diese werden auf dem zweiten Anwaltszukunftskongress diskutiert. Über die Zielsetzungen der Veranstaltung berichten Soldan-Geschäftsführer René Dreske und Ralph Vonderstein, Geschäftsführer von Wolters Kluwer Deutschland.

In diesem Jahr häufen sich die Veranstaltungen zur Digitalisierung im Rechtsberatungsmarkt. Was unterscheidet den Anwaltszukunftskongress von anderen Veranstaltungen?

Ralph Vonderstein: Viele Entwicklungen und Trends sind inzwischen hinlänglich beschrieben worden. Wir legen bei der Konzeption des Anwaltszukunftskongresses daher großen
Wert auf einen starken Praxisbezug. Uns geht es um die nächsten Schritte, um konkrete Handlungsempfehlungen. Einen ganz wichtigen Part unserer Veranstaltung nimmt auch
die Vernetzung ein. Wir werden in den nächsten Jahren erleben, dass ganz neue Allianzen entstehen. Wir halten es deshalb für sinnvoll, diese Verbindungen frühzeitig zu knüpfen,
um voneinander zu lernen und vorne mit dabei zu sein.

Sind sich die Anwälte denn inzwischen stärker bewusst geworden, welche Umwälzungen auf sie zukommen werden?

René Dreske: Es gibt natürlich einige Vorreiter, die sich offensiv den Herausforderungen stellen. Es werden auch langsam mehr. Die Mehrheit wartet aber nach wie vor erst einmal ab.
Denken Sie nur an die vielen Diskussionen um die Einführung des besonderen elektronischen Anwaltspostfachs! Viele warten bis zuletzt, bis sie sich damit beschäftigen. Diese Haltung
ist grundsätzlich gefährlich. Denn wer zu lange wartet, den wird die rasante Entwicklung möglicherweise überrollen.

Was sind die Highlights auf dem diesjährigen Kongress?

Ralph Vonderstein: Eigentlich jeder Vortrag. Wir freuen uns, dass wir wieder sehr namhafte Experten als Referenten gewinnen konnten. Es ist wichtig, die Entwicklung aus verschiedenen
Blickwinkeln zu sehen. Deshalb kommen auf unserem Kongress auch wieder Querdenker aus unterschiedlichen Bereichen zu Wort. Die Digitalisierung ist eine Querschnittsaufgabe. Sie fordert uns dazu auf, interdisziplinär zu denken und zu handeln. Dazu soll der Anwaltszukunftskongress auch anregen.

Warum engagieren sich Soldan und Wolters Kluwer Deutschland überhaupt für das Thema „Digitalisierung“?

René Dreske: Der digitale Wandel betrifft uns ebenso wie unsere Kunden. Auch wir müssen unser bisheriges Geschäftsmodell überdenken. Wer digital arbeitet, benötigt statt Papier
nun smarte Software und andere unterstützende Dienstleistungen. Wir sitzen mit unseren Kunden im selben Boot. Und wir wollen, dass dieses Boot auch in Zukunft gut zum Ziel
kommt.

Über den Kongress:

Auf dem zweiten Anwaltszukunftskongress haben Soldan und Wolters Kluwer Deutschland, wieder namhafte Experten aus verschiedenen Bereichen als Referenten eingeladen. Dazu zählen Prof. Dr. Björn Bloching, Senior-Partner bei Roland-Berger und Autor des Bestsellers „Data User“, Innovations- und Strategie-Experte Prof. Dr. Leo Straub von der Universität St. Gallen oder Jimmy Vestbirk, Gründer von Legal Geek, größte LawTech Start-up Community der Welt. Darüber hinaus berichten Praktiker, wie sie neue Technologien in ihrem
Arbeitsalltag einsetzen und daraus neue Geschäftsmodelle generieren. Zudem haben die Teilnehmer die Gelegenheit, sich in einer „Legaltech-Corner“ mit Kollegen über neue Geschäftsideen auszutauschen.

www.anwaltszukunftskongress.de