Soldan Studie: Technischer Fortschritt reduziert den Bedarf an Kanzleipersonal

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Spracherkennungsprogramme fertigen Schriftsätze an, Akten werden elektronisch verwaltet, Datenbanken vereinfachen die juristische Recherche. Die digitale Technik verändert und erleichtert viele Arbeiten in der Kanzlei. Etwas mehr als die Hälfte der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in Deutschland (53 Prozent) sind nach einer Studie des Soldan Instituts davon überzeugt, dass der technische Fortschritt den Bedarf an nicht-anwaltlichen Kanzleimitarbeitern verringert hat. So meinen 45 Prozent, dass der Bedarf abgenommen hat, weil die Anwälte heute viele Arbeiten selbst erledigen. 32 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Einführung und weitere Verbreitung des elektronischen Rechtsverkehrs zu einer Verringerung führen wird und 23 Prozent glauben, dass die Beauftragung externer Dienstleister den Bedarf sinken lässt.

Diese Ergebnisse sind Teil einer Untersuchung zum Thema „Personal in Anwaltskanzleien“, für die die Kölner Berufsforscher insgesamt 3.193 nicht-anwaltliche Mitarbeiter in Kanzleien sowie 773 Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen befragt haben. Dabei kam auch heraus, dass Rechtsanwälte den Einfluss des technischen Fortschritts und einer veränderten Arbeitsaufteilung innerhalb der Kanzlei deutlich größer einschätzen, Rechtsanwältinnen hingegen eher skeptischer. Insgesamt berichten zwei Drittel der befragten Anwältinnen und Anwälte, dass es schwierig sei, geeignetes Personal zu finden.